Helmut Bez ist verstorben

Von Thomas Bez am 19.08.2019

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Helmut Bez starb am 7. August in Mecklenburg. Er war einer der letzten ostdeutschen Dramatiker.

Sein erstes schriftstellerisches Leben galt der heiteren Musikdramatik, vielfach in Zusammenarbeit mit Gerd Natschinski und seinem Jugendfreund Jürgen Degenhardt. Noch immer gelegentlich aufgeführt wird Mein Freund Bunbury aus dem Jahr 1964. In den 1970er Jahren wandte er sich Schauspiel (Jutta oder Die Kinder von Damutz), Hörspiel (Zwiesprache halten) und Film zu. Sein Fernsehfilm Späte Ankunft von 1988 wird noch dann und wann ausgestrahlt. Die Wahlheimat von dessen Hauptfigur, des Landarztes Holtfreter, an der Grenze zwischen Prignitz und Mecklenburg sollte auch sein später Lebensort werden.

Bez' dritte Schaffensperiode, die letzten zwanzig Lebensjahre, fand abseits von Lohn und Zwängen der Öffentlichkeit statt und war möglicherweise dadurch die intensivste. Mit Melancholie und Leidenschaft schrieb er bis fast zum letzten Tag und hinterläßt unveröffentlicht ein umfangreiches erzählerisches Werk.

Er starb ein halbes Jahr nach seiner Frau Elisabeth Charlotte, geborene Roloff.